needy me

T., warum quälst du mich so? Häppchenweise gibst du mir Stoff und dann bist du wieder ganz weg. Komplett. Komplett weg. Du lockst mich zu dir. Zeigst mir, was alles möglich ist. Im nächsten Augenblick machst du zu. Bist weg. Und mir reißt es immer wieder den Boden weg. Wiederaufgestanden, freue ich mich über jede Geste deinerseits. Ist sie noch so klein. Häufig nur Höflichkeit. Zurück bleibt dieses komische Gefühl im Bauch. Eine Mischung aus Verliebtsein, Ich-will-ich-will, Scham und Wut.

Kennengelernt haben wir uns im September. Ich, getrieben von Tatendrang und Enttäuschung, durch Zufall in diesem Lokal gelandet. Du dort. Mit Gin Tonic. Auch für mich. Da startete unser Ding. Unser Ding der großen Gefühle, der gespielt wahren Liebe, der überwältigenden Zufälle und des Staunens. Meines Staunens darüber, wie ähnlich mir ein Mensch sein kann. Wie viel ich von mir erkenne. In dir. Und in mir.

Nüchtern waren wir bis Jänner nicht. Gesehen wenig. Wenn dann spontan. In der Nacht. Im Rausch. Bis Sonnenaufgang. Bis Mittag. Bis Nachmittag. Dann viel Schlaf. Stundenlag. Tagelang.

Du liebst jemand anders. Wartest auf sie. Ständig. Ich merk das. Trotzdem magst du mich. Das weiß ich. Aber du gibst mir nicht, was ich will. Manchmal kommt mir vor, du machst das absichtlich. Ich würd gern dafür was haben von dir, dafür, dass ich dich gern hab.

Ich mag, dass du dich gern anfassen lässt von mir. Du siehst dabei so entspannt und glücklich aus, das nehm ich dir total ab. Am liebsten lieg ich mit dir. Liegen ist mir wichtig. Da hab ich die besten Gedanken. Da bin ich klar. Da bin ich meiner Fantasie am nächsten.

Ich mag, wie zärtlich und respektvoll du mich fickst. Scharf bin ich auf dich permanent. Im Bett turnen tun wir nicht. Du siehst das Schöne, das Gute, bist dabei aber nicht realitätsfremd. Du lachst. Ich bring dich gern zum Lachen. Und ich pass ein bisschen auf auf dich. Diese Rolle ist neu für mich. Sie hab ich neu entdeckt für mich (auch in anderen Belangen) und ich gefalle mir darin.

Denken tu ich viel an dich. Erwisch mich dabei, beim Durchdenken von Nachrichten. Wünsche mich zu dir. Bin enttäuscht, dass wir uns nichts ausmachen können. Bin genervt von dieser Spontanität. Will Klarheit. Will, dass du mich verdammt nochmal gern hast. Das zeigst und sagst. Ich will dich. Ich will. Ich will.

 

obsession

Manchmal wünsche ich mir, sie würde nicht existieren. Immer wünsche ich mir, er hätte sich nie etwas mit ihr angefangen.

Dann würd es sie nicht geben. Und ich müsste mich nicht beschäftigen mit ihr. Mir würd es wahrscheinlich besser gehen. Vielleicht.

Aber es ist so. Sie existiert im Leben von uns. Von meinem Freund und mir. Ich kann sie nicht ausradieren. Nicht wegwünschen. Er liebt sie. Auf eine Weise, die ich leider nicht nachvollziehen kann. Und ich liebe ihn. Also ist es meine verdammte Aufgabe als Freundin, als Partnerin, damit klarzukommen. Und es funktioniert manchmal. Meistens. Aber nicht immer. Dann verwandle ich mich zu etwas, das ich nicht sein will.

In letzter Zeit ist es schwieriger geworden. Es hat sich eine gewisse Obsession meinerseits entwickelt, die ich so nie wollte. Ich denke am Morgen an sie, wenn ich noch im Bett liege und versuch die Welt zu verstehen. Ich denke am Abend an sie, wenn er nicht bei mir ist. Er könnte ja mit ihr sein. Eine Welle an Hilflosigkeit überkommt mich dann. Gepaart mit Unsicherheit. Schlecht wird mir. Wütend werd ich und schrei im Kopf meinen Freund mit Vorwürfen nieder. Ich werde schnippisch. Werde so, wie ich nicht bin und schon gar nicht sein will. Würd mich jeden Morgen nach dem Aufwachen, wenn er nicht bei mir ist, am liebsten aufs Rad setzten. Zu ihm fahren. Kontrollieren, ob sie nicht bei ihm ist.

Verlorenes Vertrauen. Das ist es, was bei dieser Geschichte passiert ist. Unter anderem. Und viele gescheiterte Versuche, sie aus meinen Leben wegzumachen.

 

I love dick – Amazon series

triple date unicorn

morgen hab ich ein date. okcupid sei dank. ein date mit einem pärchen. ich fühl mich ruhig, calm und cool. kopfkino spielt verrückt. aber auf eine sehr geile art.

bin ich ihr unicorn?

der koch

Beim Arbeiten getroffen und als er sich durch die Lebensmittel gegriffen hat, war ich sofort eingeschüchtert. Er hat diese Art, diese spezielle Art, wie Köche und Köchinnen Obst und Gemüse angreifen. Viel zu fest, viel zu ruppig, viel zu sinnlich. Das Gefühl kommt auf, dass er jederzeit eine Orange auseinanderreißen, daran riechen und das saftige Fruchtfleisch karamellisieren könnte, während ihm der süße Saft langsam vom Ellbogen tropft. Irgendwann war es mir dann zu viel. Das Beobachten. Das Beobachten seiner Kunstwerke im Entstehungs- und Wegschleckprozess. Die Gäste liebten ihn. Sein Essen. Und die Stimmung. Ich hatte dort nichts zu tun. War unsicher neben ihm und versteckte mich mit Abwaschen. So hab ich mich schon lang nicht mehr gekannt. Ich, unsicher. Er drängt mir seine Nummer auf. Und mein Herz überschlägt sich.

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Ihm geschrieben. Natürlich viel zu früh. Viel zu uncool bin ich da. War ich schon immer. Nix kommt zurück. Verzweifle an den WhatsApp Haken, die schon von jeder und jedem das Selbstbewusstsein wenigstens einmal geraubt haben müssen.

Dann Antwort. Viel Info beamt sich nicht hin und her. Treffen ist schnell ausgemacht. Und los geht es wieder mit meiner Unsicherheit, die sich aber irgendwie mit einem ungewohnt sexy Gefühl mischt. Ich fühlte mich sexy, erotisch, scharf. Ich verwandelte mich. War absolut nicht mehr ich selbst und genoss diese Schauspielerei. Genoss das Eingeladenwerden. Das Fürmichbestellen. Das Insgesichtgreifen. Das Großzügigschmusen. Feucht war alles. Vom Ohr, über das Schlüsselbein, den Handrücken bis downunder.

Normalerweise nicht so mein Fall. Mag es nicht so ausladend, lieber einladend. Drinks waren unbeschreiblich (für mich) teuer. Unbeschreiblich hip, weil im Kupferbecher und daher zu wenig für (m)einen Rausch.

Also heim zu ihm. Im Uber. 20min Gehen sind ihm zu viel. Ich zu nüchtern, um cooler zu werden. Noch immer unsicher. Noch immer unglaublich sexy. Mittlerweile weiß er, dass ich vergeben bin. Erstaunt war er, aber nicht viel nachgefragt. Nur mich weiter mit der Zunge abgetastet und geschmeckt. Der Koch. Fancy Wohnung hat er. Holz. Alte Möbel. Viel alte Musik. Leerer Kühlschrank. Viel zu heiß eingeheizt. Schön zum Nacktsein. Gefickt wurde wortlos. Und hart. Er hats gern rough. Ich war jemand anderes und habs geliebt. Hab mich so geliebt. Viel hab ich ihn nicht gesehen dabei. Nur manchmal. Sein Blick ist mir in Erinnerung geblieben. Überrascht könnte man sagen. Ja. Überrascht hat er dreingeschaut.

Mit seinen Fingern hat er mir zum Einschlafen Geschichten auf den Rücken gezeichnet. Ganz langsam. So wie ich es mag. Mit kleinen Tänzen dazwischen. Ganz leise. Geschlafen hat er nicht. Ich auch nicht.

Ich war jemand anderes. Fand es unglaublich, unwirklich schön. Hab mich verliebt. Aber anders als sonst. Er macht mich nervös. Er macht mich jünger. Bin dort kein einziges Mal aufs Klo gegangen. Hab nichts getrunken. Nicht geduscht. Ich war jemand anderes.

Aber wundervoll glücklich. Schwindlig vor Glück und Erschöpfung bin ich am nächsten Morgen heimgewankt. Überall pickig. Jede und jeder hats gerochen. Der Koch und ich, wir haben gefickt. Und geliebt.

der eine

Wir sind ein Team. Wir sind Partnerin und Partner. Wir sind uns die wichtigste Bezugsperson. Wir sind Familie. Und wir lieben uns. Viel und sehr.

Vier oder fünf Jahre ist es her, dass wir das erste Mal geknutscht und im Bett gelandet sind. Auf einem Unifestl wars. Ich kann mich genau erinnern, wie ich ausgeschaut hab. Spät wars. Da hat er mich plötzlich an der Hand genommen und mich angeschmust. Ich hab ihn dann weitergezogen ins Stiegenhaus. Aus irgendeinem Grund wollte ich nicht, dass es die anderen sehen. Wahrscheinlich wegen einem anderen Buben. Betrunken waren wir. Kann sein, dass er es mehr war als ich. Weitergeknutscht. Gequatscht. Auf die Brüste hat mir recht bald gegriffen. Heim sind wir dann zu ihm. Zwei Spinattascherl hat er uns gekauft. Sex hatten wir. Erinnern kann ich mich nicht mehr gscheid. Ans zweite Treffen kann ich mich besser erinnern. Daheim war ich. Bissl geschrieben. Hin und her. „Ich hätt gern, dass du mich jz gscheid herfickst.“ Er: „Adresse“. Und dann war er da.

Ich weiß nicht mehr, wann ich mich verliebt hab. Vielleicht recht schnell. Vielleicht erst später. In einer Beziehung war ich damals. Fernbeziehung mit dem Italiener. Immer öfters haben wir uns gesehen. Auf der Uni. Immer heimlich. Offiziell war es erst viel später. Geschockt haben wir sie. Unsere Freunde und Bekannten. Schön war es. Weit weg auf Urlaub sind wir gegangen. Und spätestens ab da, war es komplett geschehen um uns.

Ich liebe seinen Körper. Seine Stimme. Seine Gscheidheit. Seine Erfahrungen. Ich liebe uns.

Geöffnet haben wirs vor über einem Jahr. Betrogen haben wir uns. Erleichtert waren wir, dass es die/der andere auch gemacht hat.

Viel reden müssen wir darüber. Es ist Arbeit. Kommunikationsarbeit. Gegenseitige Befindlichkeiten und Gefühle müssen überprüft werden. Manchmal schaffen wir das besser. Manchmal schlechter. Mittlerweile ist es aber Normalität. Irgendwie.

Wenn ich an ihn denke, gehts mir gut.

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